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25.09. – 18.12.2022
Cézanne · Degas · Matisse
Hokusai · Hiroshige · Utamaro
Der Einfluss des japanischen Holzschnittes auf die französische Avantgarde
Meisterwerke der Scharf Collection
Die Ausstellung zeigt hochkarätige Exponate aus einer der bedeutendsten Privatsammlungen Deutschlands. Die Familie Scharf-Gerstenberg stellt herausragende Werke der französischen Avantgarde des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wie der Künstler Pierre Bonnard, Paul Cézanne, Edgar Degas, Édouard Vuillard und Henri Matisse, zur Verfügung. Diese Werke werden exquisiten Holzschnitten alter japanischer Meister wie Utagawa Hiroshige, Uoya Hokkei, Katsushika Hokusai, Katsukawa Shunshô, Torii Kiyonaga, Isoda Koryûsai, Utagawa Kunisada, Utagawa Kuniyoshi und Kitagawa Utamaro gegenübergestellt, deren Motiv und Farbwahl sowie Komposition die westlichen Künstler in ihrem künstlerischen Schaffen grundlegend beeinflussten.
Die hochrangige Präsentation veranschaulicht in der Gegenüberstellung beider Kulturen nicht nur einen bedeutenden Aspekt des Japonismus, sondern präsentiert zudem Highlights aus einer der erlesensten Privatsammlungen Deutschlands. Der Sammler Otto Gerstenberg (1848 –1935) erkannte den immanenten Einfluss der ukiyo-e, der japanischen Farbholzschnitte, auf die Entwicklung der europäischen Kunst.
Nach der wirtschaftlichen Öffnung Japans im Jahre 1854 kamen erstmals japanische Antiquitäten, Kunstgegenstände und handwerkliche Erzeugnisse nach Europa – vor allem nach Frankreich und den Niederlanden. Auf der Pariser Weltausstellung von 1867 war Japan mit einem Stand vertreten und gab der erstaunten Öffentlichkeit einen Einblick in die japanische Kultur, die zur Mode avancierte. Die japanischen Farbholzschnitte lösten eine wahre Welle der Begeisterung aus. Künstler wie Paul Cézanne, Edgar Degas, Pierre Bonnard, Édouard Vuillard, Henri Matisse sowie Henri de Toulouse-Lautrec waren von der Ästhetik der japanischen Holzschnitte zutiefst beeindruckt und erhielten entscheidende Impulse für ihre eigenen Arbeiten.
Als inspirierend wurden die Flächigkeit der Komposition, die überraschenden Bildausschnitte, der Verzicht auf die Darstellung eines Tiefenraumes, die Achtung vor der Leere des Raumes im Bild, die leuchtenden Farben, die freie Schönheit der Linie sowie der Einsatz von Ornamenten empfunden. Eines der herausragenden Merkmale fernöstlicher Kunst ist der diagonale Bildaufbau, der die Begrenzung des Raumes scheinbar aufhob. Diese Elemente avancierten zu neuartigen Bildelementen in den Werken der französischen Künstler der Jahrhundertwende.
„Nicht mehr und nicht weniger als eine Revolution im Sehen der europäischen Völker, das ist der Japonismus. Ich möchte behaupten, er bringt einen neuen Farbensinn, neue dekorative Gestaltung und sogar poetische Phantasie in das Kunstwerk, …“, schrieb der Schriftsteller Edmond de Goncourt im Jahre 1884. Stilbildend wirkten ebenso die neuen Motive sowie die Fähigkeit subtile Veränderungen der Natur im Wechsel der Jahreszeiten auszudrücken. „Bedeutsam ist die japanische Kunst als Lehrerin. Wir lernen ihr gegenüber erst wieder deutlich empfinden…“, wie der Historiker Julius Lessing 1878 bemerkte. So führte die Sicht auf die japanische Kunst zur Gefühlstiefe und poetischen Inspiration der französischen Avantgarde. Die Ausstellung gliedert sich thematisch in die bevorzugten Motive des ukiyo-e: Theater Szenen und Porträts von Kurtisanen sowie Schauspielern, Landschaften und Reiseschilderungen, Straßen- und Familienszenen veranschaulichen den faszinierenden Reiz dieser fremdartigen Kultur.
Die legendäre Scharf Collection bietet mit über 70 Meisterwerken die außergewöhnliche Gelegenheit, den spannenden historischen Zusammenhang des Einflusses des japanischen Farbholzschnittes auf die westliche Moderne in brillanter Qualität in Druckgrafiken und Zeichnungen nachzuvollziehen.
Künstler: Pierre Bonnard · Paul Cézanne · Edgar Degas · Henri Matisse · Henri de Toulouse-Lautrec · Édouard Vuillard · Kikukawa Eizan · Suzuki Harunobu · Utagawa Hiroshige · Uoya Hokkei · Katsushika Hokusai · Torii Kiyonaga · Isoda Koryûsai · Utagawa Kunisada (Toyokuni III) · Utagawa Kuniyoshi · Okumura Masanobu · Hishikawa Moronobu · Nishikawa Sukenobu · Katsukawa Shunkô · Katsukawa Shunshô · Toyokuni II · Kitagawa Utamaro
Kuratorin: Susanne Flesche, Kunsthistorikerin
Konzept: René Scharf, Sammlerfamilie und Susanne Flesche, Kunsthistorikerin
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Blick in die Ausstellung
Begleitprogramm
Vortrag „Bonnard und der Japonismus“
Veronique Serrano, Kunsthistorikerin, Direktorin des Musee Bonnard in Cannes an der Cote d’Azur
Der französische Künstler Pierre Bonnard stand in seiner Arbeit dem Japonismus so nah, dass er schon sehr früh in der sich reimenden Form als „Bonnard tres japonard“, der sehr japanische Bonnard, bezeichnet wurde. Der Kaufmann Siegfried Bing führte in den 1850er Jahren die japanische Kunst in Frankreich ein und förderte die Künstler der „Nabis“. Deren Malstil, mit dekorativ geschwungenen Linien und großen Flächen reiner Farbe, signifikante japanisierende Züge aufweist. Bonnard ließ sich, genau wie seine Künstlerfreunde dieser Gruppe, stärker von den Bildern der japanischen Holzschnitte beeindrucken. Diese
unterschieden sich unbestreitbar von den damaligen französischen Malweisen. Für ihn gehörte der Impressionismus längst der Vergangenheit an. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts schöpfte Bonnard in seinen zahlreichen Lithographien, Paravents und Gemälden viel Inspiration aus der japanischen Bildersprache.
Zu den Werken Pierre Bonnards, die einen großen Teil der Ausstellung ausmachen, wird Veronique Serrano, die französische Kunsthistorikerin und Direktorin des Musee Bonnard in Cannes an der Cote d’Azur, den Einfluss der japanischen Kunst auf Pierre Bonnards Werk in einem Vortrag erläutern.
Der Eintrittspreis für den Besuch der Ausstellung plus Begleitprogramm-Veranstaltung beträgt 11,00 € (ab 17.00 Uhr ist der Besuch der Ausstellung möglich).
Die Zahl der Teilnehmer*lnnen ist begrenzt. Aus diesem Grund bitten wir um verbindliche
Anmeldung unter:
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstraße 42
99510 Apolda
Tel.: 03644 515364
E-Mail: info@kunsthausapolda.de
Die Veranstaltung wird gemeinsam mit dem „Institut francais“ in Thüringen organisiert und durchgeführt.
+++ ABGESAGT +++
Vortrag „Paris im Japanfieber: Der japanische Farbholzschnitt und die französischen Künstler der Moderne“
Antje Papist-Matsuo, Berlin
Es ist allgemein bekannt, dass die französischen Künstler des Impressionismus und des PostImpressionismus-durch japanische Kunst beeinflusst wurden. Aber was genau kann man darunter verstehen? Wie kamen die europäischen Künstler mit japanischen Kunstwerken in Berührung? Hier spielt die Stadt Paris eine zentrale Rolle: Sie war die Hauptstadt der Moderne in Europa mit einem ungebändigten Drang nach Neuem, der Künstler ebenso erfasste wie Händler und Sammler. Anhand ausgewählter Werke werden im Vortrag die Netzwerke der in Paris tätigen Künstler und ihre Sammlungen japanischer Kunst vorgestellt. Wir schauen auch darauf, wie Maler wie Degas, Vuillard, Toulouse-Lautrec, van Gogh und andere sich durch die japanischen Farbholzschnitte im Detail inspirieren ließen.
Frau Papist-Matsuo ist Kunsthistorikerin mit einem Schwerpunkt auf die Ostasiatische Kunstgeschichte. Ihr besonderes Interesse gilt der Kunst Japans. Neben ihrer Tätigkeit als Dozentin an der Freien Universität Berlin hat sie Ausstellungen zur japanischen Kunst kuratiert und vielfach publiziert.
Der Eintrittspreis für den Besuch der Ausstellung plus Begleitprogramm-Veranstaltung beträgt 11,0 0€ (ab 17.00 Uhr ist der Besuch der Ausstellung möglich).
Die Zahl der Teilnehmer*lnnen ist begrenzt. Aus diesem Grund bitten wir um verbindliche
Anmeldung unter:
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstraße 42
99510 Apolda
Tel.: 03644 515364
E-Mail: info@kunsthausapolda.de
Japanische Teezeremonie
Mit den beiden Lehrerenden der Ueda Sôko Schule, Dietrich und Jana Roloff aus Hannover
Traditionell findet die japanische Teezeremonie Chado in einem allein der Teezeremonie vorbehaltenen Tatami-Matten-Raum namens Dojinsai statt. Im Rahmen unseres Begleitprogramms leiten Dr. Dietrich und Jana Roloff aus Hannover, die den Japanischen Teeweg seit den 1990er Jahren praktizieren, eine Teezeremonie-Vorführung in der Tradition der Ueda Soko RyO Schule im Kunsthaus Apolda Avantgarde. Diese Teezeremonie, auch als Teeweg geläufig, versteht sich hierbei ein spiritueller und künstlerischer Übungsweg, auf dem sich die Praktizierenden die verschiedenen Formen der Tee-Zusammenkunft aneignen und sich dabei zu einem „ Chajin“ einem „Menschen des Tees“ entwickeln. Der Teeweg erhebt eine alltägliche Handlung der Bewirtung von Gästen in den Rang einer Kunstform, bei der es letztlich darum geht, gemeinsam zu einer tiefen Ruhe des Geistes zu gelangen. Die Teezeremonie in der Tradition Ueda Soko RyO, ist eine der ältesten Teeschulen Japans mit Sitz in Hiroshima, die Ende des 16. Jh. von dem Samurai Ueda Soko [1563 – 1650) begründet worden ist. Dementsprechend wird sie der Form des Bukecha, dem Teeweg der Samurai, zugeordnet. Dieser Teeweg etablierte sich bereits im 15.Jh. als Ritual zeremonieller Empfänge gegenseitiger Einladungen von Samurai; Daimyo oder des Shogun. Bis heute wird die Schule in ununterbrochener Folge durch die Familie Ueda fortgeführt.
Wir laden Sie ein, in unseren von Hektik und Stress geplagten Zeiten, einer entspannenden japanischen Teezeremonie, umgeben von japanischen Holzschnitten und Werken der französischen Avantgarde, beizuwohnen.
Seit 1994 bzw. 1997 praktizieren Dr. Dietrich und Jana Roloff den Japanischen Teeweg in der Tradition der Ueda Soko RyO im Teehaus Senshin-teiim Stadtparkt Hannover.
Da die Zahl der Teilnehmer*lnnen auf maximal 30 Personen begrenzt ist, bitten wir um verbindliche Anmeldung:
Der Eintrittspreis für den Besuch der Ausstellung plus Begleitprogramm-Veranstaltung beträgt 11,00 € [ab 17.00 Uhr ist der Besuch der Ausstellung möglich.)
Anmeldung unter:
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstraße 42
99510 Apolda
Tel.: 03644 515364
E-Mail: info@kunsthausapolda.de
Vortrag „Japan und der Westen“
Dr. Ulrike Wollenhaupt-Schmidt, Kunsthistorikerin unterstützt durch die Deutsch-Japanische Gesellschaft, Erfurt
Japan und die westlichen Länder [Portugal, Frankreich, Deutschland und die USA] standen seit dessen Entdeckung 1543, mit einer Unterbrechung von etwa 250 Jahren in einem regen wechselseitigen kulturellen Austausch. Nach dem Ende der japanischen Abriegelung in der Edo-Zeit bezogen zahlreiche Künstler aus den westlichen Ländern, hier vor allem Frankreich, den USA Deutschland und Österreich wichtige Impulse aus dem japanischen Holzschnitt. Er revolutionierte die Kunst des französischen Impressionismus, eine Entwicklung, die unter dem Namen „Japonismus“ eine ganze Epoche geprägt hat. Auch der Jugendstil war maßgeblich durch japanische Holzschnitte beeinflusst. Gleichermaßen nahmen japanische Künstler wichtige Impulse aus der westlichen Kunst auf und malten seit etwa der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert im impressionistischen Stil. Traditionelle japanische Architektur wiederum gab über Architekten wie Frank Lloyd Wright, Walter Gropius und Bruno Taut entscheidende Impulse für das, was wir heute unter funktionellem Bauen verstehen. Diese wechselseitigen Entwicklungslinien sollen im Vortrag unter verschiedenen Aspekten beleuchtet werden.
Dr. Ulrike Wollenhaupt-Schmidt ist Kunsthistorikerin und lehrt unter anderem an der Erfurter Universität. Schwerpunktmäßig setzt sie sich mit der Kunst und Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts auseinander. Seit einigen Jahren widmet sie sich besonders den Wechselbeziehungen zwischen japanischer und westlicher Kunst.
Die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ist auf maximal 30 Personen begrenzt. Der Eintrittspreis für den Besuch der Ausstellung plus Begleitprogramm-Veranstaltung beträgt 11,00 € [ab 17.00 Uhr ist der Besuch der Ausstellung möglich).
Diese Veranstaltung wird unterstützt durch die Deutsch-Japanische Gesellschaft, Erfurt.
Anmeldung unter:
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstraße 42
99510 Apolda
Tel.: 03644 515364
E-Mail: info@kunsthausapolda.de
Konzert mit dem Trio Mitsune aus Berlin
Weibliches Shamisen-Trio spezialisiert auf Tsugaru Shamisen
Der Name Mitsune bedeutet aus dem Japanischen übersetzt „süßer Klang“, ist aber auch eine Anspielung auf das Wort „mitsu“, das für „drei“ steht – die drei Saiten der Shamisen, drei Frauen und drei Kulturen, die in Harmonie zusammenkommen.
Zur Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung am 24.09., begeisterte das Trio die Gäste des Kunsthauses Apolda Avantgarde bereits und stellte die unbekannten Klänge des Tsugaru Shamisen, dem traditionellen 3-saitigen japanischen Volksinstrument, das einst von blinden Volks- und Wandermusiker*lnnen im alten Japan gespielt wurde, vor.
Nun kommt das Trio Mitsune erneut in das Kunsthaus Apolda Avantgarde und spielt inmitten der Ausstellungswerke ein vollwertiges Konzert. Die Klänge der Shamisen werden durch Gesang, Bambusflöte und Perkussion bereichert.
Seit ihrer Gründung im April 2018 in Berlin, spielt das Trio eine lebendige Mischung aus traditionellen japanischen Liedern, virtuosem modernem Repertoire und Eigenkompositionen mit Einflüssen aus Blues, Rock und globaler Musik und gewährt einen zeitgenössischen Einblick in eine Welt, die durch die Musik verbunden ist. Ihre Auftritte sind fröhlich und einnehmend.
Die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ist auf maximal 30 Personen begrenzt. Der Eintrittspreis für den Besuch der Ausstellung plus Begleitprogramm beträgt 11,00 € (ab 17.00 Uhr) ist der Besuch der Ausstellung möglich.
Achtung: Die Veranstaltung ist ausverkauft!
Warteliste unter:
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstraße 42
99510 Apolda
Tel.: 03644 515364
E-Mail: info@kunsthausapolda.de
Werke aus der Ausstellung
![Sharepic offen](https://www.kunsthausapolda.de/wp-content/uploads/2022/09/Sharepic-offen.png)
EXKLUSIVE KUNSTDRUCKE
KUNSTHAUS APOLDA AVANTGARDE
Bahnhofstraße 42, 99510 Apolda
Telefon 03644 / 515364
Telefax 03644 / 515365
www.kunsthausapolda.de
info@kunsthausapolda.de
ÖFFNUNGSZEITEN
Dienstag – Sonntag 10 bis 17 Uhr
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FÜHRUNGEN im Kunsthaus Apolda
Führungen sind nach telefonischer Voranmeldung möglich.
EINTRITTSPREISE
Erwachsene 9,- Euro
Ermäßigt 8,- Euro
Schulklassen Eintritt frei
KATALOG:
95 Seiten | 16,80 € | Hrsg. Kunsthaus Kaufbeuren (AUSVERKAUFT!)
VERANSTALTER
Kreis Weimarer Land mit Unterstützung des Kunstvereins Apolda Avantgarde e.V.
Hinweise zu Parkmöglichkeiten
Rund um’s Kunsthaus gibt es nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten. Falls alle Parkplätze besetzt sein sollten, weichen Sie bitte auf den Park & Ride-Parkplatz am Bahnhof (Zufahrt über Sulzaer Straße) oder das Parkhaus an der Stadthalle (ausgeschildert) aus. Zu Fuß sind es jeweils ca. 5 Minuten bis zum Kunsthaus.
![anfahrt](https://www.kunsthausapolda.de/wp-content/uploads/2019/12/anfahrt.png)