Geschichte des Kunsthauses

Ausstellungsbesucher im „Kunsthaus Apolda Avantgarde“ in der Bahnhofstr. 42 werden mitunter fragen, welche Geschichte dieses Haus haben mag.

Am 19.03.1871 erhielt der Fabrikant Robert Francke, Mitinhaber der Wollwarenfabrik von „Spoer und Francke“ die Baugenehmigung für dieses Haus. Es entstand eine zweigeschossige Villa im italienischen Landhausstil. Nahezu drei Jahrzehnte blieb die Villa mit der Wollwarenfabrik verbunden. Im Haus wohnte meist die Familie Spoer, die mit den Inhabern der bedeutendsten Wollwarenfabrik in Apolda (Christian Zimmermann & Sohn) eng verwandt war. Bis 1949 war es Wohnhaus unter verschiedenen Besitzern mit zuletzt 5 Wohnparteien. Als 1952 Apolda Sitz einer neugegründeten Kreisverwaltung wurde, entschied man sich für die Bahnhofstr. 44, wo früher das ehemalige Zollamt und das Eichamt untergebracht waren. So wurde die benachbarte Villa in der Bahnhofstr. 42 einbezogen.

Im Mai 1961 wurde das Grundstück vom Rat des Kreises von der Erbengemeinschaft käuflich erworben. Danach erfolgten Umbauten im Gebäude für die Diensträume des Vorsitzenden. Im 1. Stock wurde ein Ratszimmer mit einer Grösse von ca. 80 qm eingerichtet. Bei den Umbauarbeiten gingen wertvolle Details verloren. Im Jahre 1990 trat an die Stelle des Rates des Kreises das Landratsamt. Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen im Zimmermannsbau konnte das Landratsamt die neuen Räumlichkeiten beziehen und für die Villa in der Bahnhofstr. 42 wurde ein neues Nutzungskonzept entwickelt.

Die seit 1992 erfolgten vielfältigen Ausstellungen des Landkreises in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Partnern und die Aktivitäten des neu gegründeten Kunstvereins „Apolda Avantgarde“ machten ein ständiges Ausstellungszentrum notwendig. Ab Januar 1995 erfolgte die Sanierung des Gebäudes in Regie des Kunstvereins „Apolda Avantgarde“.

Am 12.06.1995 stellte der Verein „Apolda Avantgarde“ das Kunsthaus vor, das er nun auf der Grundlage eines längerfristigen Mietvertrages nutzen kann.

Bereits am 18.06.1995 konnte die erste große Ausstellung, den großen Malern Liebermann & Corinth gewidmet, eröffnet werden. Mit 8000 Besuchern fand diese Ausstellung überregionale Beachtung. Das Kunsthaus hat sich nun zu einem Anziehungspunkt entwickelt, der auch außerhalb Apoldas bei Kunstfreunden bekannt ist.

16.12.2024 | Bei uns ist Weihnachten dieses Jahr schon ein paar Tage früher!

Der Lions-Club Apolda unterstützt mit einer „Anschubfinanzierung“ den Ausbau barrierefreier Zugänge im Kunsthaus Apolda und überreichten einen symbolischen Scheck über 4000 Euro – ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.Die Spende soll weitere Unterstützer für den Einbau eines Treppenlifts gewinnen, der den Zugang zum Obergeschoss erleichtern soll. Die Kosten dafür belaufen sich laut Geschäftsführer Hans Jürgen Giese auf etwa 18.500 Euro. Die Umsetzung ist bis Herbst 2025 geplant. Mit Denkmalschutzbehörde und Kreis-Bauamt wird eng zusammengearbeitet, um eine optimale Lösung zu finden. Das Kunsthaus-Gebäude gehört dem Kreis Weimarer Land. Giese lobte die Initiative der Lions, die auch für 2025 weitere 4000 Euro in Aussicht stellten. Der Lift soll insbesondere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Zugang ermöglichen – rund 50 bis 100 Personen jährlich wären darauf angewiesen. Aktuell helfen mobile Rampen im Erdgeschoss, doch das Obergeschoss soll nun ebenfalls barrierefrei erschlossen werden. Giese hofft, dass der Lift mehr Besucher ins Kunsthaus lockt.

Herzlichen Dank dafür!

Foto: Dirk Lorenz-Bauer / TA