Kabinett im Kunsthaus
SHAILOTH GONZÁLEZ
Hombres de maíz
Shailoth González wurde 1977 in Mexiko-Stadt geboren und absolvierte ein Studium der Mathematik an der Universität von Mexiko. Seine erste Reise nach Europa unternahm er 2008. Als Autodidakt beschäftigt er sich in seiner Malerei intensiv mit der Psyche des Menschen. Die Erkenntnis, dass eine Verbindung zwischen der Welt um ihn herum und seiner inneren Welt besteht, übersetzt er in die Malerei. Er lebt und arbeitet seit 2010 in Weimar.
„Menschen aus Mais“ – „Hombres de maíz“ nennen sich die Maya bis heute. Mais ist eine Gabe der Götter, ihm verdanken sie ihre Existenz. Bei allen Indios wurden Maisgottheiten verehrt – die Göttinnen des frischen und des trockenen Maiskolbens, der Gott der Maisaussaat und viele mehr. Ihnen wurden entsprechend dem Jahreszyklus Menschenopfer gebracht, um das Leben immer wieder zu erneuern und so die Lebensgrundlage für alle Menschen zu erhalten. Skulpturen und Abbildungen von Göttern, von Maisanbau und -aufbewahrung zeugen von der jahrtauseandealten Verehrung.
Mais als wesentlicher Bestandteil der mexikanischen Kultur, das Geschenk der Götter, bildet die Grundlage vieler Mythen und Legenden und regt Shailoth González zu seinen Überlegungen an, wie der Mensch ein Teil davon wurde – die Entwicklung im Laufe der Zeit. Eine besondere Inspiration stellt hier die Figur „Nahual“ dar, eine Art Zauberer oder übernatürliches Wesen, das die Fähigkeit besitzt, ein Tier zu werden.
Die Ausstellung präsentiert seine Interpretation der „Mais Männer“.
www.shailoth-gonzalez.com